RESILIENZ UND MIGRATION

Unter dem Motto "Resilienz und Migration" fand dieses Projekt bis heute in Wiesbaden am 07.03.2020 und am 17.11.2021 statt. Wir laden Sie ein, sich unsere Pressestimmen und die dazugehörigen Bilder oder den Film anzuschauen!

FLUCHT = ANGST = NICHT DENKEN

Was habe ich alles durchgemacht! In Syrien Jura studiert. Durch den Krieg alles verloren. Ich habe so viel Blut gesehen! Und ich wollte nicht zum Täter gemacht werden.

 

Ein Boot, das zwischen der Türkei und Griechenland 14 Mal kenterte. Mein 21. Geburtstag auf hoher See. Über die Balkanroute bis nach Deutschland gekommen. Meine Gitarre hat mich gerettet. Heute studiere ich Informatik.


HIER UND JETZT: AKTIV UND OFFEN

Ich komme aus Sankt Petersburg, aus einer Familie, in der Herkunft und Religion keine Rolle spielen: Mutter, muslimische Tatarin. Vater, Russe. Den Moment leben. Erfüllt leben. Verantwortung übernehmen und klare Haltung zeigen. Sich für andere engagieren. 

 

Wie bin ich zu dem Menschen geworden, der ich bin? Darüber möchte ich erzählen.  


DIE GRENZGÄNGERIN

Alles verheimlichen, nichts preisgeben, das wäre der leichtere Weg gewesen. All meinen Mut zusammenfassend bin den offenen, schwierigen Weg gegangen.

 

Ich war immer zwischen Etwas und musste mich entscheiden. Serbien oder Deutschland. Mann-Sein oder Frau-Sein.

Heute sehe ich das als Gewinn.


FRAUEN, EHE UND TABUS IM ORIENT.

Mit 22 Jahren wurde mir mein Mann von Nachbarn vorgestellt. Er war aus dem Ausland auf Brautsuche. Eine Woche später waren wir verheiratet und ein halbes Jahr später folgte ich ihm nach Deutschland.

 

Naivität, Einsamkeit, Kulturshock. Ich war den ganzen Tag alleine zu Hause, verängstigt, taub und stumm. Jahre später die Trennung. Ich bin froh, meine Stimme wiedergefunden zu haben. Traditionen, Frauen, Ehe und Tabuthemen: Darüber möchte ich erzählen. 


DER DEUTSCHE IMAM

Ich habe Afrika mit dem Motorrad erkundet, neue Horizonte entdeckt und Spiritualität erfahren. Mit dem Islam habe ich Friede durch Hingabe gefunden.

 

Hier fühle ich mich mehr versorgt und weniger besorgt und dieses Vertrauen will ich teilen – als Imam im Strafvollzug, denn gerade Strafgefangene können Beistand gut gebrauchen.


DIE PATIN

Kindheit zwischen Armenien und Deutschland. Armenien stand damals für Krieg, Armut und Unsicherheit. Ein fester Job und ein Stipendium in Deutschland waren die Belohnung für meine felsenfeste Absicht, mich zu integrieren und zu lernen.

 

Heute bin ich in der Position zu geben. Mit viel Liebe und Elan unterstütze ich zwei geflüchtete junge Menschen, die ich auf keinen Fall missen möchte. 


DIE ERSTARKTE

In Darmstadt aufgewachsen. Mit 18 Jahren wurde ich mit einem mir unbekannten Mann in Marokko verheiratet. Sieben Jahre und drei Kinder später war ich auf mich alleine gestellt. Die Erfahrungen zwischen Marokko und Deutschland stärkten mich. Nicht alles war schön. Aber alles ist gut ausgegangen.

 

Mit 41 Jahren hatte ich endlich meine Traum-Ausbildung und bin heute staatlich anerkannte Erzieherin. 


VOM FLÜCHTLINGSKIND ZUM MENTOR

Als Minderjähriger dem Krieg und dem Terror im Irak entflohen. Den langen, harten Weg nach Deutschland gemeistert. Ich habe die Sprache gelernt und war als Sprach-und Kulturmittler ehrenamtlich tätig. Gut integriert und stolz darauf Bäckermeister zu sein. Ich weiß, was minderjährige Geflüchtete fühlen. Ja, meine Erfahrung ist traurig und erfolgreich zugleich. Nun studiere ich Soziale Arbeit. Ich möchte anderen, die hier ohne Eltern gelandet sind und alles von Null anfangen müssen, als Mentor helfen.


MACHEN. SO BIN ICH.

Von gelernter Damenmaßschneiderin aus Persien in die Türkei gegangen. Nächste Station: Exil auf Zypern. Viele Umwege führten mich schließlich nach Deutschland. Immer wieder neu anfangen und Fuss fassen. Nichts  war einfach.

 

Ich schaue nach vorne. Das Leben fließt und ich muss Macherin sein um alles zu schaffen. Dank meines Mannes und meiner Tochter kann ich heute sagen "Wir haben es wieder geschafft".


ICH HABE HIER MEINE 2. HEIMAT GEFUNDEN

Wegen einer politischen Aktion Hals über Kopf meine erste Heimat alleine und mit zwei kleinen Kindern verlassen. Fünf Tage mit dem Bus unterwegs. Grenzkontrolle, Angst. Mit Offenheit und Respekt habe ich hier Freunde und mein zweites Zuhause gefunden.

 

Ausbildung, Weiterbildung und Arbeit habe ich gemeistert und als junge Witwe drei Kinder allein großgezogen. Gegenseitige Anerkennung und Toleranz sind das Rezept meines zufriedenen, erfüllten Lebens.


DIE BRÜCKENBAUERIN

Als Kind wollte ich verstanden werden. Ich habe nie in die Schublade gepasst, in die man mich stecken wollte. Nirgendwo habe ich wirklich dazugehört.

 

Mein Fazit: Heute lebe ich die vermeintlichen Gegensätze, halte Spannungen aus, verschiebe Grenzen und erkunde Entwicklungsräume. Denn: Ich sitze nicht zwischen zwei Stühlen, sondern in der Mitte und lebe das „Beste“ aus beiden Kulturen.


STOLZ. STÄRKE. TOLERANZ.

Ich stamme aus Burkina Faso. Nach Deutschland kam ich der Liebe wegen. Meinen deutschen Mann habe ich im Senegal kennengelernt. Wir haben sechs Kinder und einen gemeinsamen Glauben. Die Frauen hier haben mir Mut gemacht und meinen beruflichen Werdegang geprägt.

 

Heute arbeite ich als Erzieherin und bin ehrenamtlich tätig. Ich bin stolz auf das, was ich geschafft habe. 


ICH HABE FRÜH GELERNT, UNABHÄNGIG ZU SEIN

Aus Kisumu, Kenia, voller Hoffnung und Angst nach Deutschland gekommen. Als Au-Pair gearbeitet, Gelegenheitsjobs gemacht, für mich und mein in Kenia gebliebenes Baby gesorgt. Vollzeit Studentin und Teilzeit Putzfrau. Abgeschlossenes Studium in Deutschland.

 

Meine Tochter lebt inzwischen bei mir und genießt ein fröhliches Leben und eine solide Bildung. Ich bin ich: Farbenfroh. Eine Kämpferin.